„Wenn wir der Erde etwas wegnehmen, müssen wir ihr auch etwas zurückgeben,“ formulierte J.C. Begay und brachte das Thema Nachhaltigkeit auf den Punkt. Mit ihrem Projekt 'Jede/r SchülerIn und jede/r LehrerIn pflanzt einen Baum' haben die Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Arheilgen den Navajo-Indianer jetzt beim Wort genommen.
So stehen seit vergangener Woche achthundert neue Stieleichen im Kranichsteiner Forst. Einmal ausgewachsen, bindet eine jede davon einhundert Kilogramm Feinstaub sowie fünf bis sechs Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Umgekehrt produziert eine ausgewachsene Eiche etwa vier Tonnen Sauerstoff, was der jährlichen Atemluft von elf Menschen entspricht.
Das ehrgeizige Projekt ist im Wahlpflichtkurs Nachhaltigkeit im neunten Jahrgang entstanden. „Die Idee war vor einem dreiviertel Jahr in der Projektfindungsphase geboren,“ berichtet Nelly Heiduk. Gemeinsam mit ihrer Mitschülerin Josephina Amend war sie Ideengeberin, haben die zwei Realschülerinnen Sponsoren aufgetan, Überzeugungsarbeit unter SchülerInnen, LehrerInnen wie auch Eltern geleistet, mit dem Forstamt kooperiert und die Aktion publik gemacht. „Am Ende haben dann alle aus dem Kurs zusammengearbeitet,“ ergänzt Josephina stolz.
Konnte die Vorbereitung noch gut in den beiden wöchentlichen Unterrichtsstunden bewältigt werden, ging es an den Pflanztagen Schlag auf Schlag. Jeweils vierhundert SchülerInnen und LehrerInnen trafen an den zwei Tagen mir ihren Klassen im Zehnminutentakt auf dem Pflanzgelände ein. „Wir hatten vier verschiedene Teams, die für die Einweisung, die Ausgabe der Pflanzen, Unterstützung beim Pflanzvorgang selbst beziehungsweise die Ausgabe von Verpflegung zuständig waren.“ so Josephina weiter. „Am Ende mussten wir unsere Kräfte bündeln,“ fasst der Kursleiter Thomas Bößler-Heuberger zusammen. So können die Jugendlichen nicht nur die Planung, Durchführung und Realisierung eines Großprojekts auf ihrem Erfahrungskonto verbuchen. Auch sozial hat sich die Gruppe bestehend aus Hauptschülern, Realschülern und Gymnasiasten weiterentwickelt. „Die Erkenntnis, gemeinsam etwas Großes schaffen zu können, werden die Jugendlichen mit ins Leben nehmen,“ freut sich der Lehrer.
Möglich gemacht haben das Umweltprojekt Sponsoren mir ihrer Unterstützung. „Geld bekommen haben wir von der Volksbank Darmstadt und dem Arztservice Wente. Die Firma Aldi ist uns beim Trinkwasser, die Bäckerei Grimminger beim Brezelpreis entgegengekommen. Auch für die Bäume haben wir von den Darmstädter Baumschulen Wachter eine tollen Preis bekommen. Nicht zu vergessen das Forstamt Darmstadt, welches uns mit Rat und Tat zur Seite stand,“ bilanziert Nelly rückblickend die Aktion. Am Ende wundern sich die beiden immer noch. „Das alles ist aus nichts heraus entstanden. Da war eine Vision. Und plötzlich waren da Sponsoren und alles wurde möglich.“